Um überhaupt lange Belichtungszeiten für Astrofotografie verwenden zu können, braucht es eine Nachführung, die durch eine Autoguiding Software gesteuert wird. Denn trotz genauer Justierung und Ausrichtung des Teleskops sind immer minimale Nachführungsfehler der Montierung möglich, die auf leichte Abweichungen des Motors oder kleine Polarsternfehlalignments zurückzuführen sind. Aber von vorne.
Bevor es mit der Astrofotografie losgehen kann, braucht es:
- eine parallaktische Montierung,
- eine Planetenkamera und Laptop für die Nachführung oder ein Standalonegerät
- und eine Spiegelreflex Kamera + Kabel und Strom.
Die Planetenkamera kommt in den Sucher und wird sowohl mit dem Laptop wie auch mit dem Teleskop verbunden. Manche Hobbyastronomen schwören darauf, alles über den Laptop zu machen und nicht den Weg über die Steuerung an der Montierung zu nehmen.
Danach muss der Polarstern mittels Planetenkamera und SharpCap Pro genau am Polarstern ausgerichtet werden, da sonst die Nachführung zu viel zu tun hat und damit die Bilder verschwimmen, wenn die Nachführung zu drastisch korrigiert. Dieser Schritt dauerte relativ lang, da die Planetenkamera trotz richtigem Fokus nur sehr schwierig die Sterne gefunden hat, anhand derer berechnet wird, wie gut das Teleskop ausgerichtet ist. Aber der Beobachtungsort war auch in der Stadt vom Balkon, daher wird die Lichtverschmutzung ihr übriges erledigt haben.
Anschließend beginnt das Autoguiding mit PHD 2:
Die Autoguidingsoftware muss sich erst mit der Montierung kalibrieren. Nun sucht sie automatisch nach einem Stern, der als Orientierungspunkt gilt. Der Liniengraph unterhalb zeigt mit beginnender Nachführung an, wie stark sich die Montierung anhand der Nachführung bewegt. Wenn die Graphen +1 übersteigen oder -1 unterschreiten, dann kann man die Nachführung für die Aufnahme schon eher vergessen. D.h. hier sieht man die Stärke der Bewegung. Oben rechts ist die Helligkeit des Sterns abgebildet.
Fürs erste habe ich nur 1-5 Minuten belichtete Fotos von einem Sternenausschnitt nahe der Andromeda Galaxie gemacht. Das nächste Mal ist die Galaxie selbst geplant, sofern sie sich mir zeigen möchte und ich herausfinde, wie ich den Bulb Modus an der Kamera fixieren kann 😉
So entstand folgende Aufnahme mit ISO 400 und 58 Sekunden Belichtungszeit:
Eine erste Zusammenfassung von Tools habe ich im Astropodcast zusammengestellt: